Mario Hené
Wir sind zwei, solang wir reden, uns der Kopf zu Gegnern macht,
wir sind zwei, solang ich mehr sein will, als du.
Gut und Böse, Licht und Schatten, falsch und richtig, ja und nein,
keine Seite kann besteh'n für sich allein.
Wir sind getrennt, solang wir kämpfen um die eigne Wichtigkeit,
und bleiben Gegner, wenn du mehr sein willst, als ich.
Solang wir urteil'n und bewerten gibt es kein „gemeinsam sein“,
niemand kann besteh‘n für sich allein, wir sind zwei.
„Wir“ heißt: Du und ich in einem, eins heißt, dass wir nicht mehr meinen,
wer einmal siegt, muss immer Sieger sein.
Eins sein heißt, gemeinsam gehen, sich als Teil des Ganzen sehen,
genauso wichtig, wie der andre sein.
Ich will an deiner Seite gehen, und wenn du meine Seite willst,
dann lass uns beide sein, wie Meer und Küste sind:
Einander brauchen, nicht benutzen, für- und miteinander sein,
keiner kann besteh'n für sich allein.
Lass uns lernen zu verlieren, und den Sinn darin zu sehn,
lass uns siegen lernen ohne triumphier'n.
Du kannst mir geben was mir fehlt, nehmen, was du brauchst von mir,
lass uns versuchen, zu besteh'n in unserm „Wir“, wir sind zwei.
„Wir“ heißt: Du und ich in einem, eins heißt, dass wir nicht mehr meinen,
wer einmal siegt, muss immer Sieger sein.
Eins sein heißt, gemeinsam gehen, sich als Teil des Ganzen sehen,
genauso wichtig, wie der andre sein.