Musik & Text: Mario Hené / Rolf Budde Musikverlag GmbH
Unter der gleichen Sonne irgendwo in einem anderen Land
Sucht vielleicht ein kleiner Jungen nach der warmen schützenden Vaterhand
Während grüne Frühlingserde unter Bombenfeuer glüht
Und ein strahlend blauer Himmel sich mit schwarzem Rauch bezieht
Tausend angsterfüllte Augen sehen zum letzten Mal das Licht
Schaun verzweifelt hoch zum Himmel und verstehen nicht
Und wir sitzen hier
Hinter fest verschlossener Tür
Warten, dass der Tag vergeht
Und reden, reden, reden
Unter der gleichen Sonne irgendwo in einer anderen Stadt
Sitzt vielleicht in einer Zelle einer, der nichts weiter verbrochen hat
Als vor aller Welt zu sagen, was ihm gut und richtig schien,
Einer, der sich der Gewalt entgegenstellte statt zu fliehen
Als die Anderen ihn holten war er nackt und ganz allein
Es ist kalt in seiner Zelle, niemand hört sein Schreien
Und wir sitzen hier...
Unter der gleichen Sonne irgendwo in einem anderen Haus
Dreht vielleicht einer, den du flüchtig kennt,
Mit zittriger Hand seine Sicherung raus
Geht in seine kleine Küche, vor dem Gasherd bleibt er stehen
Dreht den Hahn auf, geht zum Fenster, sieht die Sonne untergehen
Fühlt wie der Pulsschlag des Vergessens seinen Geist in Nebel hüllt
Während giftig warmer Atem seine Lungen füllt
Und wir sitzen hier...
Unter der gleichen Sonne sitzt vielleicht auch einmal Du irgendwann
Und eine lähmendkalte Lebensangst zieht Dein ganzes Selbst in ihren Bann
Und Du findest keinen Ausweg, keine Brücke, die Dich trägt
Während etwas, das Du nicht begreifst, dein Kartenhaus zerschlägt
Vielleicht trägt sogar ein warmer Wind Dein Schreien mit sich fort
Doch man wird kaum etwas hören an einem anderen Ort.
Denn da sitzen andere
hinter fest verschlossener Tür
und die warten dass ihr Tag vergeht
und reden, und reden, und reden